Historie
Die Geschichte von SVATÁ KATEŘINA
An der Grenze zwischen Böhmen und Mähren, auf 730 Höhenmetern gelegen und umgeben von tiefen Nadelwäldern, befindet sich das Resort Svata Katerina in absoluter Ruhelage. Bis zur nächsten Ortschaft Počátky spaziert man eine halbe Stunde durch eine der schönsten Landschaften des Tschechischen Berglandes.
Heidnisches Zeitalter
Obwohl es nur wenige geschichtlich bestätigte Informationen über Svatá Kateřina gibt, ranken sich viele Mythen und Legenden um diesen magischen Ort. So galten die umliegenden Wälder jahrhundertelang als heidnische Wallfahrts- und Zeremonienstätten. Bis heute erinnern die Opfersteine rund um Líska an diese Vergangenheit. Lage und Bauweise deuten darauf hin, dass sie wahrscheinlich aucheine wichtige Rolle bei Opferritualen gespielt haben.
Die Hussitenkriege und JAN ŽIŽKA
Wann die Geschichte St. Kateřina als Heilort begann, lässt sich nicht mit Sicherheit nachweisen. Den Überlieferungen nach pilgerten die Menschen aber schon seit vielen Jahrhunderten hierher, um ihre körperlichen Gebrechen zu lindern. Glaubt man der Chronik von Wenceslav Hajek aus dem Jahr 1423, dann behandelten hier bereits die Hussiten unter der Führung ihres wichtigsten Kriegsherren Jan Žižka ihre Wunden nach der Schlacht von Bor mit heiligem Wasser. Auf diese Schlacht geht übrigens auch der volkstümliche Name eines Sees zurück, der bis heute bei den Einheimischen nur als “Blutsee” bekannt ist.
Die Gründung der Kirche durch die Adelsfamilie Rosenberg
Aus Dankbarkeit über seine Heilung ließ ein Angehöriger des bedeutenden Adelsgeschlechts der Rosenbergs einst auf einem Hügel die Kirche von St. Kateřina erbauen. Viele seiner Verwandten besuchten auch in den folgenden Jahrzehnten die Kirche und die Heilquelle, um Abbitte für ihren extravaganten Lebenswandeln zu erbeten und ihre Leiden zu lindern.
Die ST. KATEŘINA Heilquelle
Die erste schriftliche Erwähnung von St KATEŘINA als Heilquelle findet sich im 16. Jahrhundert: Damals residierte die Familie von Kryštof Léskovec (gest. 1521) in einer Festung, in der Nähe des jetzigen Resorts. Als zwei seiner fünf Kinder, die Töchter Kateřina and Markéta, plötzlich an Typhus erkrankten, suchte Léskovec verzweifelt nach einer Behandlungsmöglichkeit. Als die Mädchen anfingen das Quellwasser zu trinken, verbesserte sich ihr Zustand und sie wurden wieder vollständig gesund. Aus Dankbarkeit und zur Ehre Gottes ließ Léskovec zwei Kapellen errichten, die er der Heiligen Kateřina und der Heiligen Markéta widmete.
Das Geschlecht der HRADEC
Die Quelle wurde auch immer wieder vom Clan der Hradec besucht. Zwischen 1507 und 1531 war Adam I. Hradec ein häufiger Besucher im nahegelegenen Schloss von Žirovnice. Er hatte auch selbst eine Sommerresidenz namens Dobrá voda in der Umgebung. Während der Pest-Epidemie von 1557 diente sie der Adelsfamilie als Rückzugs- und Schutzort. Aufzeichnungen besagen, dass St. Katerina und die umliegenden Kirchen und Kapellen im Jahr 1553 vom Eremit Hanzl bewohnt war. Er sollte sich im Auftrag der Hradecs um die Liegenschaft kümmern und hatte hier wohl auch eine göttlich Offenbarung.
Die spendable ANNA ROSENBERG
Anna Rosenberg (gest. 1580), die Witwe von Jáchym von Hradec, der 1565 in der Donau ertrank, liebte die Quelle und die Umgebung rund um St. Katerina. Während ihrer zahlreichen Aufenthalte in Žirovnice kam sie häufig mit ihrer Gefolgschaft vorbei. So auch am 2. Januar 1572 als sie hier mit ihrer Schwester Eva, einer Gräfin Zlenská, an einem einzigen Tag ein für damalige Zeiten sagenhaftes Vermögen ausgab.
Der Wiederaufbau der Kirche
1594 übertrug Adam II. Hradec das Herrschaftsrecht über St. Katerina an die Jesuiten von Jindřichův Hradec. Sie verwalteten die Kirche und das Heilbad bis ins Jahr 1773. In ihre Zeit (1730) fällt auch der Wiederaufbau der einstmals gotischen Kirche im barocken Stil, den man heute der berühmten Familie Dientzenhofer zuschreibt.
Dunkles Zeitalter
Aufgrund einer großen Feuerbrunst, die am 27. Mai 1821 in Počátky wütete und auch das dortige Ortsarchiv zerstörte, sind viele wertvolle Dokumente und Unterlagen für immer verloren gegangen. Trotzdem lassen sich noch Belege finden, die zeigen, dass die St. Katerina-Heilquelle zu Zeiten der Herrschaft von Maria Theresia systematisch erforscht wurde. Die Arbeiten wurden rund um das Jahr 1763 unter der Leitung des Physikers Dr. Krassel durchgeführt. Sein Ergebnis: “das Wasser ist kristallklar, leicht prickelnd, geschmackvoll und geruchslos, es hat eine konstante Temperatur von 6°C und enthält Nitrate, Schwefel sowie Eisenpartikel“.
Die guten Zeiten
1789 verkaufte die Stadt Počátky das Land rund um die Heilquelle an František Krniak, der die Einrichtungen vor Ort modernisierte. In jenen Jahren besteht das SPA, das aus einem hölzernen Badehaus, sanitären Einrichtungen, Umkleiden, sowie einem Gasthaus mit drei Räumen, Küche, Stall, Kapelle sowie der eigentlichen Quelle bestand. Aufgrund der stetig steigenden Besucherzahlen ließ František Bukovský ein mehrstöckiges Steinhaus sowie einen Tanz- und Speisesaal bauen. Für den Zubau eines eigenen Bauernhofs sowie für den Kauf umliegender Felder zeichnete der wohlhabende Wiener Fabrikant Matěj Joudl verantwortlich. In den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts kamen bereits bis zu 3.000 Gäste jährlich zum Bad nach Svata Katerina.
Die Wasseranalysen der Professoren Hueppe und Gintl
1895 nahmen die Professoren Hueppe und Gintl umfangreiche chemische und bakteriologische Analysen des St. Kateřina-Heilwassers vor. Für sie war es das “ideale Wasser, das sich nicht nur wohltuend auf die Haut auswirkt, sondern auch Herz, Lunge, Verdauungsorgane und Drüsen positiv beeinfluss.” Außerdem attestierten sie dem Wasser eine heilende Wirkung auf das Nervensystem und den Stoffwechsel. Darüber hinaus gewann St. Katerina aufgrund seiner einzigartigen Waldlage auf 710 bis 730 Höhenmetern aber auch als Luftkurort immer mehr an Bedeutung. Erkrankungen der Atemwege verbesserten sich häufig bereits nach einem Aufenthalt von wenigen Wochen.
Die Blütezeit
Der Anfang des 20. Jahrhunderts galt als die Hochzeit von St. Katerina. Restaurant und Ballsaal waren beliebte gesellschaftliche Treffpunkte und während der Sommermonate kamen zahlreiche sogenannte „Saison-Ärzte“, darunter auch MUDr. Antonín Čapek, der Vater der Čapek-Brüder, die als Autoren bekannt wurden. Zu den weiteren berühmten Besuchern gehörten der Kritiker F. X. Šalda und der Dichter Julies Zeyer, der hier sein Nervenleiden behandeln ließ und eine Novelle verfasste. Zum Behandlungskonzept vor Ort gehörte auch körperliche Arbeit – so wurden den Patienten beispielsweise lange Spaziergänge verordnet – und selbst Kühe melken und Heu machen stand auf dem Programm.
Die Jahrzehnte der Weltkriege
Während des Ersten Weltkriegs fanden Flüchtlinge aus Galicien Unterschlupf in St. Katerina – bis ein großes Feuer im Jahr 1917 das Haupthaus zerstörte. Versuche dem Spa wieder zu alten Glanz zu verhelfen scheiterten – erst recht nachdem ein weiteres Feuer im Jahr 1939 zu noch größeren Zerstörungen führte. 1942 kaufte die Firma Jihočeské lázeňské podniky a.s. das gesamte Anwesen, unternahm jedoch nichts, um es wieder in Betrieb zu nehmen. Daher entschied sich die Stadt Počátky das SPA selbst zu verwalten.
JULIUS FUČÍK Kindersanatorium
Nachdem das Gelände zwischen 1950 und 1951 als Trainingsareal für Traktorfahrer diente, wagte man 1953 den medizinischen Neustart als Kindersanatorium mit angrenzendem Schulgebäude, das den stattlichen Gesundheitsministerium unterstand. Die Mehrzahl der jungen Patienten litt unter Atemwegserkrankungen, die sich in der sauberen Bergluft zumeist schnell besserten. Außerdem wirkte sich das ganz besondere Mikroklima mit seinen langen und trockenen Wintern positive auf den Genesungsprozess aus. Nach der „Samtenen Revolution” ging der Sanatoriumsbetrieb stark zurück und wurde in den 1990er Jahren schließlich ganz eingestellt.
Die Wiedereröffnung als Resort
2006 kaufte der Unternehmer Petr Zempliner das SPA von der Region Vysočina und ließ es innerhalb von nur zwei Jahren in seiner heutigen Form wiedererrichten. Später erstand Zempliner auch noch den alten Bauernhof sowie angrenzende Wiesen, Felder und Wälder. Seit 2008 trägt der Ort nun seinen neuen/alten Namen St. Kateřina Resort. Heute ist es ein beliebter Ort für Wellnessaufenthalte, Yoga Retreats, Diätkuren– oder einfach nur für Gäste, die ein paar ruhige und romantische Tage verbringen möchten. Seit 2016 wird die Mannschaft von 11 Ayurveda-Therapeuten sowie von jeweils zwei Ayurveda-Ärzten und Köchen verstärkt, die die altindische Heilslehre hier auf höchstem Niveau und in authentischer Form praktizieren.
Der neue Ayurveda Pavillon
Im März 2019 wurde ein neuer Ayurveda Pavillon mit Meditationsgarten, Wasserfall und hinduistischen Götterstatuen auf dem Resortgelände eröffnet. Der moderne Bau ruht auf hunderten Granitpfeilern aus einem nahegelegenen Steinbruch und verfügt über große Fensterflächen, die die Grenzen zwischen drinnen und draußen aufzuheben scheinen. Der Gast wird eins mit der Natur und begibt sich auf eine sinnliche Reise zu den Wurzeln des Ayurveda …